Gold-Rally 29.04.2024
Derzeit glänzt Gold nicht nur im Auge des Betrachters, sondern auch beim Blick auf seine Kursentwicklung: In den letzten 5 Jahren hat sich der Preis fast verdoppelt. Allein in den ersten rund 3 Monaten dieses Jahres verteuerte sich das Edelmetall um stolze 20%. Das ist auf den ersten Blick irritierend. Schließlich profitiert Gold in der Regel eher in Zeiten steigender Inflation und fallender Realzinsen.
Aktuell aber sinkt die Inflation, während die Zinsen bislang auf hohem Niveau verharren. Der Realzins stieg also zuletzt sogar an und machte das Halten des zinslosen Goldes damit eigentlich unattraktiv. Tatsächlich haben sich Anleger gemessen an den deutlichen Rückgängen der ETF-Goldbestände denn auch in den letzten Monaten eher von Gold getrennt. Doch wer oder was treibt den Goldpreis dann aktuell auf immer neue Rekordhöhen?
Warum steigt Gold aktuell ?
Nun, genau kann das niemand sagen. Eine plausible Theorie scheint aber, dass insbesondere Chinesen und Russen vor dem Hintergrund der zunehmenden geopolitischen Spannungen derzeit ihre Währungsreserven diversifizieren: raus aus Euro und US-Dollar, rein ins Gold. Wie verwundbar ein Staat als Inhaber von Euro und US-Dollar in einer politischen Auseinandersetzung mit dem Westen ist, haben die Russen schließlich gerade erst schmerzhaft erfahren. Als Reaktion des Angriffs auf die Ukraine hatte der Westen kurzerhand Vermögenswerte der russischen Notenbank in dreistelliger Milliardenhöhe eingefroren. Das haben auch die Chinesen und andere mit dem Westen auf Konfrontationskurs befindliche Regime zur Kenntnis genommen und ziehen vermutlich nun ihre Schlüsse daraus in Form von Umschichtungen ihrer Währungsreserven.
Jetzt noch einsteigen ?
Sollte man also nun auch als Kleinanleger Gold kaufen? Vielleicht besser nicht. Schließlich ist die Goldpreis-Rally bereits weit gelaufen, so dass heutige Käufer rekordteuer einsteigen. Zudem stellt sich die Frage, in welcher Form man sich Gold als Privatanleger zulegen sollte? Investiert man in Gold-ETF oder das hierzulande populäre Xetra-Gold, erwirbt man kein Gold, sondern ein Zertifikat, welches im besten Fall einen Herausgabeanspruch auf das Edelmetall verbrieft. Doch was, wenn die eigentlich zur Herausgabe verpflichtete Stelle im Ernstfall nicht liefern will? Oder aufgrund von Insolvenz nicht liefern kann? Oder wegen neuer gesetzlicher Vorschriften wie dem jahrzehntelang geltenden privaten Goldbesitzverbot nicht liefern darf?
Setzt man hingegen direkt auf Goldmünzen und -barren, sollte man sich damit gut auskennen und eine vertrauenswürdige Bezugsquelle haben, um nicht am Ende auf Katzengold sitzen zu bleiben. Auch die sichere Verwahrung des Goldes ist ein Thema. Nicht jeder hat schließlich einen eigenen Garten, in dem er sein Gold vergraben kann. Und private Tresore und Bankschließfächer sind ebenfalls risikobehaftet, wie die Medienberichte der letzten Jahre über brutale Raubüberfälle in den eigenen vier Wänden und hunderte geknackte Bankschließfächer belegen.
Minenaktien statt Gold
Im IAC gehen wir darum einen anderen Weg: Frei nach dem Motto „warum in Gold investieren, wenn wir auch die Goldproduzenten besitzen können“, investieren wir neben unseren altbekannten internationalen Qualitätsaktien wie Apple, BMW, Nestlé oder Coca-Cola auch in die weltgrößten Goldminenbetreiber Newmont Mining und Barrick Gold. Zwar haben beide Aktien zuletzt ebenfalls vom steigenden Goldpreis profitiert und seit Februar in der Spitze um 25% bzw. 50% zugelegt. Auf längere Sicht aber haben die Aktienkurse beider Unternehmen sogar noch Aufholpotenzial auf den weit vorausgeeilten Goldpreis.
Hinzu kommt: Minengesellschaften verdienen auch dann Geld, wenn der Goldpreis wie zwischen 1980 und 2005 mal nicht steigt. Während Gold-Anleger in dieser Zeit ein Vierteljahrhundert in die Röhre schauten, freuten sich Aktionäre von Minenaktien über steigende Kurse und laufende Dividenden.